Oder ein offener Zeit-Raum voll ungeahnter Möglichkeiten, der darauf wartet, betreten zu werden?
Wie war das damals, als wir uns für eine Ausbildung oder ein Studium beworben haben? Haben wir das getan, um Geld zu verdienen oder um etwas in der Welt zu bewegen? Und wenn ja, was?
In meiner Arbeit mit Kunden begegne ich vielfach der Situation, dass man sich in einem Alltag wiederfindet, in dem man funktioniert. Man erfüllt die Erwartungen des Arbeitgebers – mal mehr, mal weniger überzeugt. Man erfüllt die Erwartungen der Familie – finanzielle Sicherheit spielt dabei meist eine grosse Rolle. Nicht selten höre ich dann aber Sätze wie „Ich darf mich echt nicht beschweren. Und irgendwie komm ich mir fast lächerlich vor. Ich habe doch alles. Und doch fühle ich mich manchmal leer.“
Zukunft ist alterslos
Das Alter spielt dabei interessanterweise keine Rolle. Diese Fragen stellen 35jährige genauso wie 60jährige. Leere füllen – das ist ein Prozess. Und der beginnt oftmals damit, dass man beginnt, sich an die Vision, das Gefühl zu erinnern, das man in jungen Jahren hatte. Doch interessanterweise, verändern sich Visionen auch. Und dann ist es Zeit, eine neue Vision zu erarbeiten.
Vision ist eine Reise durch die Zeit
Erster Reisestopp ist das Jahr 2028. Wie wir dahin kommen? Mit unserer Fantasie. Wir sind in der Lage, in die Zukunft zu reisen, sie zu sehen, spüren, hören und riechen. Das ist ein besonderer Moment. Den kann man auskosten und festhalten. Als Bild oder Text. Sozusagen eine Postkarte aus der Zukunft an sich selbst. Eine Postkarte gepudert mit vielen, guten Sinneseindrücken. Die nächste Reiseetappe ist unsere Vergangenheit. Was ist da eigentlich so alles passiert, die letzen fünf bis sieben Jahre? Erstaunlicherweise lassen sich Trends und Muster identifizieren. Dinge und Fragen, die uns immer wieder beschäftigt haben. Wir haben viel erreicht. Manches flog uns zu, manches war hart erarbeitet. Auf manches sind wir sehr stolz. Zum Beispiel auf die gegründete Familie, die Führungsposition, der Marathonlauf. Und anderes würden wir am liebsten aus dem Gedächtnis löschen, weil es schmerzhaft oder unrühmlich war. Das Jahr, in dem wir uns vom Chef einfach nur ungerecht behandelt gefühlt haben. Oder die langwierige Krankheit des Vaters. Oder der Seitensprung. Doch in allen diesen Erinnerungen finden wir unsere Perlen zum Mitnehmen in die Zukunft. Wir können uns gut erinnern, auf wen wir uns verlassen können, wer uns gefördert und gefordert hat. Orte, an denen wir uns wohl geühlt haben. Momente und Erlebnisse, in denen wir uns zeitlos gefühlt haben. Diese Perlen packen wir in unseren Rucksack, den wir schultern, um uns auf den Weg ins Jahr 2020 zu machen.
Die Treibstoffe Ressource und Ziel
2020 ist ja quasi schon übermorgen. Und erstaunlicherweise, fällt es meinen Kunden mit der Postkarte aus der Zukunft und mit den Perlen aus der Vergangenheit meist sehr leicht, die Sprung in die nahe Zukunft zu wagen. Meilensteine und konkrete nächste Schritte sind schnell definiert – und dann kommt der grosse Saboteur! „Schaffe ich ich das? Zieht die Familie mit? Was, wenn ich scheitere?“ Der innere Saboteur ist ein toller und bodenständiger Typ – er hilft uns, die Reiseplanung zu kompletieren. Wenn wir ihn zu Wort kommen lassen, können wir ihn unsere Perlen um den Hals legen, die Postkarte aus der Zukunft vorlesen. Und siehe da, wenn man dem Kerl Mut macht und verspricht, dass wir den ersten Schritt gemeinsam machen und vor allem gemeinsam feiern werden, dann kommt er mit. Er wird zu unserem ganz persönlichen Risikomanager und kreativer Reisebegleiter. Und er feiert gerne, kleine und grosse Erfolge.
2010 – 2018 – 2020 – 2018 Zurück in die Zukunft, und die beginnt jetzt. Visions- und Ressourcenarbeit gehören zusammen. Diese Arbeit ist intensiv. Aber sie lohnt sich.
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